18.11.2024 | Klimaschutz und IGM – damit befassten sich Mitte November zehn Mitglieder der „Ü30-Gruppe“ in der Akademie Sonneck.
In der Gruppe kommen Menschen zusammen, die sich zu politischen Themen mit Bezug zur Arbeit der IGM (Halle-Dessau) auseinandersetzen wollen. Diesmal also zum Thema Klimaschutz – und damit zu einem Anliegen, das mit Blick auf die von der IGM vertretenen Bereiche sowohl großes Potential als auch Widersprüche vermuten lässt.
Und das wurde dann schon im Einstiegsvortrag von Pierre Angelo Cocco aus der Grundsatzabteilung der IG Metall bestätigt. Nach Ausführungen über immense Kosten im Fall des Nichthandels gegen den Klimawandel ging es v.a. um das 11-Punkte-Programm der IGM zur Transformation, das als insgesamt unzureichend eingeschätzt wurde. Zwischenbilanz: Die IG Metall sollte (etwas pauschal formuliert) über „gute Beschäftigung in der Industrie“ hinausgehen und branchenübergreifend und globale solidarische gesellschaftspolitische Verantwortung tragen. Zudem muss sie Klimaschutz größer denken als „Dekarbonisierung durch vermeintlich grüne Energie“.
Der zweite Tag startete mit einigen Impulsen zur Unmöglichkeit eines grünen Kapitalismus. Die anschließende Gruppenarbeit zu drei sehr verschiedenen Annährungen an das Thema brachte im Kern das selbe Ergebnis: Statt Scheinlösungen (z.B. Co2-Speicherung) und Themenverengung (z.B. auf Energie- und Antriebswende) braucht es umfassende Konzepte. In diesen ist das Thema mit weiteren Schwerpunkten wie z.B. Gesundheit, Sicherheit, Wohlstand und gleiche Chancen für alle zu verknüpfen. Nur so ist auch die Akzeptanz für Klimaschutz zu erhöhen – und ohne diese wird es nichts, so eine weitere zentrale Erkenntnis.
Die abschließenden Wünsche an die IGM (vor Ort) reichten von mutigerer Positionierung bis freiwilliges Tempolimit. Und kein Seminar ohne Transfer: Einige wollen das Thema in ihre Betriebs(rats)arbeit mitnehmen (§ 80 Abs. 1 Nr. 9 BetrVerfG!) und andere eine Veranstaltung zu (umwelt)gerechter Mobilität in Halle im kommenden Jahr 2025 umsetzen.