Pressemitteilung

Beschäftigte bei Magna Powertrain in Roitzsch kämpfen für Standort und Zukunft

12.12.2023 | Um die anvisierte Stilllegung – spätestens zum 31. Dezember 2024 – zu verhindern, haben sich IG Metall und Betriebsrat zusammen mit den circa 300 Beschäftigten stark gemacht, um für neue Perspektiven zu kämpfen.

Foto: IG Metall

Seit der Ankündigung durch den Vorstandsvorsitzenden Diba Ilunga im Dezember des vergangenen Jahres schwebt die Standortsschließung wie ein Damoklesschwert über Roitzsch bei Bitterfeld. Um die anvisierte Stilllegung – spätestens zum 31. Dezember 2024 – zu verhindern, haben sich IG Metall und Betriebsrat zusammen mit den circa 300 Beschäftigten stark gemacht, um für neue Perspektiven zu kämpfen. Die Arbeitnehmervertretung hat in den zurückliegenden Monaten verschiedene Alternativen zur Beschäftigungs- und Standortsicherung aufgezeigt. Auch konnte im Zuge der Verhandlungen zum Interessenausgleich/Sozialplan gelingen, zusätzlich einen Tarifvertrag zur Gestaltung eines Perspektivprozesses für den Standort und zum Erhalt von Arbeitsplätzen in Roitzsch zu vereinbaren. In der ersten Phase ist nun eine namhafte Unternehmensberatung von Magna beauftragt worden, den Investorensuchprozess intensiv zu begleiten.

Almut Kapper-Leibe, Geschäftsführerin der IG Metall Halle-Dessau, untermauert: „Auch, wenn das Magna-Management weiter an den Plänen der Schließung festhält, ist für uns die Messe noch nicht gelesen. Wir geben den Standort und damit verbunden die vielen aufgebauten Existenzen nicht auf. Wenngleich aufgrund der Transformation der Automobilindustrie Produkte von gestern in der Zukunft nicht mehr zwingend nachgefragt sind, existiert hier vor Ort so unglaublich viel Wissen und Können, sodass auch die Komponenten bzw. Produkte von Morgen in Bitterfeld gefertigt werden können.“<o:p></o:p>

Statt Best-Practice-Beispiel für eine gelingende Transformation zu werden, zieht das Magna-Management die Bremse. Seit Monaten zeigt die IG Metall, ob in Verhandlungen mit der Arbeitgeberseite oder betrieblichen Protestaktionen, Flagge für die Beschäftigten. „Immerhin wird durch den im Sommer 2023 vereinbarten Interessenausgleich und den Tarifvertrag Sonderfinanzierung die Möglichkeit geschaffen, eine neue Perspektive für die ca. 300 Fachkräfte am Standort auszuloten. Nun gilt es, und da ist auch die Politik gefragt, attraktive Rahmenbedingungen weiter zu schaffen, um einen neuen Investor zu finden, der die Vorteile einer bestausgebildeten Mannschaft und einer guten Lokation für eine gute Zukunft nutzt!“, so Dr. Frederic Speidel, Gewerkschaftssekretär für Struktur- und Wirtschaftspolitik der IG Metall.

Beschäftigte sollen künftig die Möglichkeit bekommen, sich im Rahmen einer Transfergesellschaft weiter zu qualifizieren – dies kann nicht nur für ihre eigenen Perspektiven interessant sein, sondern letztlich auch bei der Investorensuche. Sollte letztere erfolgreich sein, muss nach Ansicht der IG Metall bestmöglich der Übergang von Arbeit in Arbeit gewährleistet werden.

 

Zu Magna Powertrain in Roitzsch

Magna Powertrain Germany Roitzsch GmbH beschäftigt ca. 300 Mitarbeiter*innen und stellt am Standort Roitzsch Getriebekomponenten, Getriebe und komplette Antriebsstränge für Premiumfahrzeuge her. Das Unternehmen gehört zum Magna Konzern mit Hauptsitz in Österreich. Der Standort in Roitzsch liegt in der Nähe von Bitterfeld in Sachsen-Anhalt und ist verkehrsstrukturell sehr gut angebunden (A9, A14).<o:p></o:p>

Von: js

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