Pressemitteilung

Haba Sales Gmbh - Standortschließung in Eisleben

06.10.2023 | Haba Familygroup will rund 677 Stellen streichen, damit schrumpft der größte Arbeitgeber im Landkreis Coburg um die Hälfte. Der Standort Eisleben soll komplett geschlossen werden.

Die Geschäftsführung der Haba Familygroup hat am 4. Oktober die Betriebsräte aus Bad Rodach und Eisleben über das Zukunftskonzept der Haba Familygroup informiert. Die nächste Hiobsbotschaft nach dem Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung für die Haba Sales GmbH und die Haba Group BV beim Amtsgericht Coburg. Zwar gibt es eine Zukunft für die Marken Haba und Haba Pro, die Marke Jako-O und der Produktionsstandort Lutherstadt Eisleben sollen aber aufgegeben werden. Insgesamt plant der Unternehmen zukünftig mit nur noch 1000 Beschäftigten.
„Ein herber Schlag für die Region und die Stadt Bad Rodach“, wird Nicole Ehrsam, kommissarische 1. Bevollmächtigte der IG Metall Coburg zitiert.


In der letzten Woche fanden Betriebs- und Mitgliederversammlungen statt, in denen den Beschäftigten die Situation in der Insolvenz genauer erläutert wurde. Doch genauere Zahlen und Informationen zum geplanten Stellenabbau wurden bisher von Seiten der Geschäftsführung rund um Dr. Marion Wilhelm nicht mitgeteilt.


HABA beschäftigt am Standort Eisleben rund 120 Mitarbeiter, die Schul- und Kindergartenmöbel fertigen. Am Standort Eisleben gibt es sowohl Holz- als auch Stahlfertigung, so dass das Produkt komplett vor Ort produziert werden kann.
„Das Statement der Geschäftsführung in ihrer Pressemitteilung, dass der Produktionsstandort Eisleben aus eigener Kraft unter dem Dach der HABA FAMILYGROUP keine Zukunft mehr habe, ist ein Schlag ins Gesicht der langjährigen Beschäftigten. Der Standort war über Jahre produktiv und gewinnträchtig für den Konzern. Das eklatante Missmanagement der Leitungsebene in Bad Rodach soll nun von den Beschäftigten in Mansfeld-Südharz ausgebadet werden. Dagegen werden wir uns mit allen Mitteln wehren und um jeden Arbeitsplatz am Standort kämpfen.“, so Sebastian Fritz von der IG Metall Halle-Dessau.


Trotz dieser ernüchternden Ausgangssituation wird die IG Metall nichts unversucht lassen, um für alternative Beschäftigungsmöglichkeiten am Standort Bad Rodach zu werben und für den Erhalt der Arbeitsplätze in Bad Rodach und Eisleben zu kämpfen. „Die Verhandlungen zum Interessenausgleich und Sozialplan in den nächsten Wochen werden zeigen, ob sich die Familie Habermass und die Gesellschafterversammlung ihrer sozialen Verantwortung bewusst ist.“, so Nicole Ehrsam von der IG Metall Coburg.
Speziell in der aktuellen Situation und angesichts der weltweiten Konflikte wünscht man sich ein Umdenken der Unternehmen bei Produktionsverlagerungen, verbunden mit Insourcing und Stärkung des Wirtschaftsstandorts in Deutschland.

Von: js

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