11.06.2024 | Nach den erfolgreich abgeschlossenen Delegiertenwahlen hat die Delegiertenversammlung der IG Metall Halle-Dessau in ihrer konstituierenden Sitzung am 5. Juni 2024 die neue Geschäftsführung für die nächsten vier Jahre mit überwältigender Mehrheit gewählt. Die Delegiertenversammlung besteht aus 60 ehrenamtlichen Mitgliedern, die im ersten Halbjahr in vierzehn betrieblichen und regionalen Wahlkreisen der gesamten Region Halle-Dessau gewählt wurden.
Es wurden am 5. Juni die dreizehn Mitglieder des Ortsvorstandes als höchstes lokales Gremium gewählt. Diese sind betriebliche Interessenvertreter*innen aus Industrie und Handwerk, sowie ein Aktiver der außerbetrieblichen Gewerkschaftsarbeit Die Amtszeit der wiedergewählten Bevollmächtigten Almut Kapper-Leibe und des erstmalig gewählten zweiten Bevollmächtigten Martin Donat und des neuen Ortsvorstandes geht bis 2027.
Der bisherige ehrenamtliche Zweite Bevollmächtigte Steffen Gebauer (Betriebsratsvorsitzender des Pumpenherstellers KSB in Halle) stellte sich nicht erneut zur Wahl.
Für Almut Kapper-Leibe ist es bereits die vierte Amtszeit. Die aus Halle stammende 57-jährige Metallerin ist von Beruf Diplomingenieurin für Baustoffverfahrenstechnik und seit Juni 1992 bei der IG Metall hauptamtlich als Gewerkschaftssekretärin tätig. Ihr Weg begann mit dem Aufbau einer Beratungsstelle für junge Erwerbslose im Rahmen der IGM Arbeitsloseninitiativen in den 90er Jahren und führte sehr schnell zur gewerkschaftlichen Jugend – und Bildungsarbeit. Später und bis heute ist sie auch zuständig für die Beratung von Betriebsräten und führt Tarifverhandlungen in den verschiedenen Branchen bzw. Betrieben. Almut Kapper-Leibe bedankte sich für das Vertrauen und wirft einen Blick auf die anstehenden Herausforderungen:
„Es gibt nach wie vor einen großen Aufholbedarf bei der Verbesserung der Arbeitsbedingungen, insbesondere bei den Einkommen. In den letzten Jahren ist es uns gelungen, weitere Betriebe in die Tarifbindung zu bringen. Das steht weiterhin im Fokus. Aber auch die Auswirkungen der Transformationsprozesse in den verschiedenen Branchen haben wir im Blick. Es gilt, mit den Betriebsräten und den Beschäftigten gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Vor allem müssen wir rechtzeitig aktiv werden. Wir brauchen eher mehr als weniger Mitbestimmung in den Unternehmen. "
Als Zweiter Bevollmächtigter wurde erstmals Martin Donat gewählt. Er stammt aus Leipzig, ist gelernter Karosseriebauer und seit 2002 Gewerkschaftssekretär der IG Metall Halle-Dessau. Anfangs hauptsächlich in den Bereichen Jugendarbeit und Handwerk aktiv, betreut er aktuell die betrieblichen Interessenvertretungen und Mitglieder in einer Vielzahl an Betrieben vor allem in den Branchen Metall- und Elektroindustrie und Kfz-Handwerk im Süden Sachsen-Anhalts. Martin Donat bedankte sich und erklärt:
„Wir erleben derzeit eine starke Wanderungsbewegung von Beschäftigten zwischen Unternehmen und Branchen. Das hat Gründe. Neben besseren Einkommen sind auch die Frage der Zukunftssicherheit, Entwicklungsmöglichkeiten und das Betriebsklima entscheidende Faktoren. Die Stimmung in der Gesellschaft ist mehr als besorgniserregend. Das müssen wir alle ernst nehmen und weiter aktiv werden.“