Pressemitteilung

Warnstreik: Beschäftigte bei Jungheinrich Landsberg fordern Tarifvertrag

21.05.2024 | Laut und gut gelaunt ist die Stimmung der in roten Westen gekleideten Beschäftigten, die sich am Donnerstagnachmittag zum Warnstreik bei der Firma Jungheinrich in Landsberg vor dem Werkstor versammeln.
Es ist der erste Warnstreik am Standort und selbst für die IG Metall kommt er überraschend. Grund dafür sind die aus Sicht der IG Metall stagnierenden Tarifverhandlungen mit der Geschäftsführung von Jungheinrich.

„Es ist eine Frechheit, wie die Geschäftsführung mit den Beschäftigten umspringen will. Nachdem bereits Ende Februar 2024 ein akzeptabler Verhandlungsstand erzielt wurde, rudert der Arbeitgeber nun plötzlich zurück. Dagegen wehren sich die Beschäftigten mit dem Warnstreik. Wir sagen: Volle Kraft voraus Richtung Tarif!“, begründet der zuständige Gewerkschaftssekretär Lars Buchholz von der IG Metall Halle-Dessau den Warnstreik.

Bereits im April 2023 hatte die IG Metall die Arbeitgeberseite zu Tarifverhandlungen für die Anerkennung der Flächentarifverträge der Metall- und Elektroindustrie aufgefordert. Seitdem fanden bereits mehrere Verhandlungstermine sowie Workshops, Arbeitsgruppen und eine Mediation zum Thema Eingruppierung zwischen Arbeitgeberseite und IG Metall Tarifkommission statt. Grundsätzlich besteht zwischen den Tarifparteien Einigung darüber, das tarifliche System der Entgeltgruppen einzuführen. Strittig ist jedoch die Bewertung der unterschiedlichen Arbeitsplätze und die daraus folgende Entgeltgruppe.

Bei der letzten Verhandlung am Dienstag, 14. Mai 2024 hat die Arbeitgeberseite laut IG Metall die bisher vereinbarten Rahmenbedingungen verändert. Aus Sicht der IG Metall hatte die Arbeitgeberseite in den bisherigen Verhandlungen stets über die Einführung der aktuellen Entgelttabelle aus dem Flächentarif noch im Jahr 2024 gesprochen. Davon wolle die Geschäftsführung nun nichts mehr wissen und spricht nun von einer Heranführung an den Flächentarif bis 2027.

Hintergrund

Der Betrieb gehört zum Jungheinrich Konzern mit Hauptsitz in Hamburg. Insgesamt sind rund 8.000 Arbeitnehmer*innen im Konzern beschäftigt, davon ca. 7.000 Beschäftigte in tarifgebundenen Standorten. Für die verbleibenden 1.000 Beschäftigten an Standorten ohne Tarif nimmt die Tarifbewegung im Werk Landsberg eine Vorreiterrolle ein.

Bei Jungheinrich Landsberg arbeiten rund 240 Beschäftigte, davon rund 2/3 in der Produktion. Am Standort Landsberg werden Flurförderfahrzeuge wie beispielsweise Gabelstapler hergestellt.

Von: sn

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